Das Neurogene Zittern
Nach über 30 Jahren Beobachtung verschiedenster Krankheitsbilder komme ich mehr und mehr zu dem Schluß, dass die meisten aller Krankheitsbilder durch eingespeicherte Spannungs- und Streßmuster entstehen. Und da gibt es ja in jedem Leben jede Menge an Möglichkeiten, um solche Spannungsmuster ins Nervensystem und in den Körper einzubauen.
Eigentlich kein Problem, und Leben ist schließlich eine spannende Reise ... Zum problem wirs dies erst dann, wenn es dem Organismus nicht gelingt, auch immer wieder diese Spannungen abzuleiten und somit zu reduzieren.
Gelingt dies nicht, dann führen diese festgesessenen Spannungsmuster dazu, dass die Lebensenergie immer schlechter zirkulieren und strömen kann und sich Blockaden im Energiesystem (im Westen nennt man das häufig Nervensystem) dauerhaft aufbauen. Und dies ein Hauptmotor für die Entstehung von körperlichen und psychischen Krankheiten.
Dieser krankmachende Mechanismus ist inzwischen ausreichend untersucht und über Studien auch bestätigt.
Mir geht es jetzt va. darum, Lösungen auf einfache und praktisch nachvollziehbare Weise aufzuzeigen und weiterzugeben. Dadurch ist Jede-r aufgeforrdert auch Eigeninitiative für das eigene Befinden angeleitet zu übernehmen.
Eine geniale und einnfache Möglichkeit, um Streßmuster zu mobilisieren und abzuleiten, ist das "Schütteln" oder "Zittern". Fachlich korrekt nennt man es auch "neurogenes Zittern", das heißt Zittern über das Nervensystem. Im Englischen wird es als TRE bezeichnet und das heißt soviel wie "Spannungs- und Trauma freimachende Übungen".
Eine meinem Empfinden nach ganz besondere Präsentation habe ich unten als Video reingestellt.
Und jetzt bist du dran ...
Anmerk. : Es existieren auch sogenannte Vorübungen. Ich möchte mich hier auf die Hauptübung beschränken, um es für dich übersichtlicher und doch sehr wirkungsvoll zu halten.
Die Übungen im Liegen
https://www.youtube.com/watch?v=jKvpkNzjQHs
Wenn es dir schwerfällt, dann kannst du auch die Brücke am Beginn weglassen und direkt mit dem langsamen Schließen der Beine im Liegen beginnen.
Was ist neurogenes Zittern
Wenn Säugetiere aus einer Erstarrungsreaktion herauskommen, fangen sie spontan an zu zittern. Ein gutes Zeichen, dass die Bedrohung verschwunden ist und der Organismus sich so sicher fühlt, dass er wieder in den Normalzustand zurückkehren kann. […]
Beim Menschen ist das nicht anders.
Die Eigenaktivität der Muskeln des Bewegungsapparates kann als leichtes und nicht wahrnehmbares Zittern beschrieben werden. […] Denn auch wenn wir es im Alltag nicht wahrnehmen, das myofasziale System arbeitet immer. Selbst in Ruhe werden Kalorien verbraucht. Wer mehr Muskeln hat, muss deshalb auch mehr essen. Durch ihre Eigenaktivität erzeugen Muskeln vor allem Wärme. Es ist eine völlig gesunde Reaktion auf Kälte, dass sich die Muskelfasern zusammenziehen und wieder loslassen und so Körperwärme erzeugen. […]
Die meisten von uns kennen Zittern während oder nach einem außergewöhnlichen Ereignis, z.B. nach einem Unfall oder Beinahe-Unfall. Wenn Sie aus dem Auto ausgestiegen sind oder nach einem Sturz wieder aufstehen und feststellen, dass nichts wirklich Schlimmes passiert ist, geht es los: Ihre Beine weich werden wie Butter. Vielleicht fangen dann schon Ihre Knie an zu zittern, Ihre Hände, oder andere Körperteile, oder gar Ihr ganzer Oberkörper. Das Zittern ist ein Zeichen dafür, dass Sie eine übergroße Anstrengung gut überstanden haben. Die Erstarrung nach der Bedrohung lässt nach. Der Organismus schätzt die Situation als sicher ein und findet langsam wieder zu einem normalen Zustand im „grünen Bereich“ zwischen Ruhe und Aktivierung zurück. […]
Das neurogene Zittern wird von Mustergeneratoren im Rückenmark reflexartig ausgelöst, so wie der Kniesehnenreflex oder die Verengung der Pupillen auf einen starken Lichtreiz. Es gibt auch kompliziertere Bewegungsmuster und Reflexe wie Gähnen, Niesen oder Husten oder eine Migräneattacke (Central Pattern Generators in Tremorgenesis, CPG). Diese automatisiert ablaufenden Bewegungsmuster werden durch Sinnesreize aktiviert und können willentlich nur sehr eingeschränkt gesteuert und verändert werden. […]
Die Idee, dass Zittern heilsam sei, ist für die meisten Menschen der westlichen Welt eher ungewöhnlich. Ganz anders bei vielen sogenannten Naturvölkern, bei denen Zittern Teil von religiösen oder heilenden Ritualen ist.
Ein Gedicht-Lied von der Inuit-Schamanin Uvavnuk veranschaulicht das auf poetische Art:
Das große Meer hat mich in Bewegung versetzt
lässt mich treiben, bewegt mich wie Weiden sich im Strom bewegen.
Das Himmelsgewölbe und die Gewalt der Stürme
haben die Seele in mir bewegt, bis ich weggetragen wurde. Mit Freude zitternd.
Wie wirkt das neurogene Zittern
Neurogenes zittern aktiviert die Selbstheilung
Zittern, Schütteln und Vibrieren scheinen die körperliche Selbstheilung zu begünstigen. In den 1960er Jahren wurden Vibrationen zur Leistungssteigerung bei SportlerInnen eingesetzt, niederfrequent und niederamplitudig, die sogenannte Elektromuskelstimulation (EMS). Diese myofasziale Stimulation erlebt derzeit ein Revival, auch in Zusammenhang mit den neuesten Trainingsempfehlungen aus der Faszienforschung. […]
Neurogen zittern beeinflusst den Darm
Erste Forschungsergebnisse zur menschlichen Darmflora zeigen, dass diese weniger vielfältig ist, wenn die Menschen sich gestresst fühlen, übergewichtig sind oder unter Angst und Depressionen leiden. Möglicherweise wirken Vibrationen dadurch, dass die Darmflora, die aus mehreren Schichten von Bakterien besteht, durch die Vibrationen besser geordnet wird und damit wieder besser funktioniert. […]
Neurogen zittern verbessert die Lebensqualität
und wirkt als
Aktuelle Studien (Link zu Dr. David Bercelis Webseite) zum neurogenen Zittern zeigen, dass es zur Reduktion von Schlafproblemen, chronischen Schmerzen und Verdauungsproblemen kommen kann, sowie Müdigkeit und Erschöpfung zurückgehen
Das Schwarzgedruckte sind Auszüge aus dem Buch "Neurogenes Zittern" von Dr. Hildegard Nibel mit einem Vorwort von Dr. David Bercelli, dem Vater des "Neurogenen Zitterns" |